Mittwoch, 27. Februar 2013

Die Geschichte der Drei Schwestern

Die drei Schwestern wurden nacheinander mit ein paar Jahren Abstand in Thorstein-Lager geboren. Die Erstgeborene wurde Kishi genannt was übersetzt Nacht bedeute, da sie die rabenschwarzen Haare ihres Vaters hatte. Die Zweitgeborene bekam den Namen Luna, was Mond bedeutete, da sie die blonden Haare ihrer Mutter vererbt bekam. Die dritt- und Zuletztgeborene Tochter wurde Stella genannt, was Stern bedeutete. Doch ihr Name war nicht mit ihren Haaren oder ähnlichen Merkmalen vergleichbar. Sie hatte rote Haare und war somit etwas besonderes in der Familie.
Als Kishi, Luna und Stella etwas älter waren, schon laufen konnten, spielten sie oft mit den Tieren auf dem Hof, sahen ihrem Vater bei seinen Geschäften zu, melkten die Bosk und Verrs. Auch durften sie später die Verrs eigenhändig scheren. Fiona die Mutter der drei Töchter war die Kräuterkundige im Ort und brachte Kishi alles bei was sie wusste. Kishi war von den Tieren eh nie angetan gewesen, wie ihre Schwestern und wollte unbedingt mit Kräutern umgehen, Öle und Parfüme herstellen und ähnliches. So führte die Familie ein gutes Leben. Es gab immer etwas zu essen, das es ausreichte. Die Tiere waren versorgt, der Vater verdiente sein Geld durch die Viehzucht und die Produkte die aus der Milch, der Wolle und dem Fleisch gewonnen wurden.
Als die drei volljährig waren, zogen sie zusammen los, sie sollten mit den Waren die auf dem Hof gewonnen wurden, in die Stadt ziehen und Stoffe erhandeln, da die abgetragenen Kleider langsam nicht mehr zur Arbeit nutzen und das flicken der Löcher immer mühseliger wurde. Die Drei liefen trällernd den Weg zur nächsten Stadt entlang als plötzlich ein sehr junger Larl aus dem Gebüsch sprang, er fauchte und fletschte die Zähne. Kishi deutete sofort schreiend vor Panik auf den nächsten Baum wo die Äste etwas niedriger hingen, um ihre Schwestern in Sicherheit bringen zu können. Kishi ließ den Korb den sie bei sich trug fallen und schnappte sich einen dicken Ast der auf dem Boden lag um zu versuchen sich zu verteidigen. Doch der Larl sprang auf sie los, seine Pranke zog eine lange Narbe an ihrem rechten Oberschenkel, wodurch ihr Kleid nun völlig zerfetzt wurde. Kishi fiel dabei zu Boden und drehte sich panisch mit blutendem Bein auf den Bauch um weg zu kriechen. Der Larl schlug wieder nach ihr, wobei sich eine neue Wunde am rechten Schulterblatt wieder findet. Ihre Schwestern in den Bäumen schrien nach Kishi und suchten nach einem Ausweg sie auf den Baum zu bekommen. Sie griffen drei Seile aus ihrer Tasche und banden die Enden aneinander um das Seil dann an dem dicken Ast zu befestigen und das andere Ende hinab fallen zu lassen. Der Larl ließ einen kurzen Moment von Kishi ab, aber nur weil einige Tierschreie aus dem Wald zu hören waren. Diesen Moment nutzte Kishi, packte das Seil und kletterte soweit es ihre Kraft erlaubte hinauf zu ihren Schwestern. So hockten die drei Schwestern mehrere Ahn auf dem Baum, bis der Larl endlich von ihnen abließ um seines Weges zu gehen. Die Wunden waren nicht so tief das sie verbluten würde, aber dennoch zeichneten sich später Narben an diesen Stellen.
Die Schwestern gingen aber nicht weiter Richtung Stadt sondern kletterten von dem Baum hinunter um wieder nach Hause zu laufen. Dort lehrte sie ihr Vater im Umgang mit einer Mistgabel und einem Bogen, welchen sie aus einem Ast und einer Sehne machten.
Jeder Anfang ist schwer so heißt es. Kishi spannte den Pfeil auf die Bogensehne und zielte auf den Heuballen der als Ziel markiert wurde. Doch die Bogensehne riss, Kishi hatte diese überspannt und die Sehne schlug ihr durch das Gesicht, links zog die Sehne über ihr Auge zu ihrer Wange hinab und hinterließ einen tiefen Schnitt, der sich später als Narbe darstellte.
Kishi war schon immer die tollpatschige von den drei Schwestern, zudem auch etwas durchgeknallt und frech, aber sehr geschickt im Umgang mit den Kräutern.
Luna und Stella spezialisierten sich weiter darauf sich um die Tiere ihres Vaters zu kümmern, während Kishi immer besser wurde im Umgang mit Kräutern und der Heilkunde.
Eines Tages, räumte Kishi die Heilerstube auf, als plötzlich ein Notfall herein kam. Ein Kerl namens Bane wurde in die Heilerei gebracht. Sein Gesicht ziemlich geschwollen, eine Trübung des linken Auges und eine lange Wunde durchzog sein Gesicht, nahe des Auges. Fiona, Kishis Mutter war beschäftigt und so musste Kishi zeigen was sie konnte. Viele Tage verbrachte sie damit seine Wunden zu versorgen und in dieser Zeit kamen sie sich näher. Bane verschenkte sein Herz an Kishi. Nach seiner Genesung und der bleibenden Narbe in seinem Gesicht, beschloss er mit ihr zusammen als Wanderschmied weiterzuziehen. Lange Zeit zogen sie durch die Lande, bevor sie sich in Argentum niederließen und die Schmiede bezogen.
Luna und Stella blieben bis zum heutigen Tage noch bei ihren Eltern.





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